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PIA LINZ

vor ort

Lebenslauf 
von mir aus 
Blickfeldprojektionsstudie
Webseite der Künstlerin. pia-linz.de

Pia Linz , ein Haubenbild in der Bad Emser Einkaufspassage malend

"Bei den "Kasten- oder Haubenbildern" von Pia Linz werden kubische Acrylglaskisten in einer Art Hinterglasmalerei von innen bemalt und lassen von außen bestimmte Orte - Landschaften, Straßen oder Innenräume - erkennen. Die Außenwelt ist wichtiger Darstellungsgegenstand, doch genauso wichtig ist die Innenwelt der Künstlerin, das Individuum, das den Blick auf die Orte richtet: Die Künstlerin befindet sich während des Malens mit ihrem Kopf in der Kiste, dadurch engt sie ihr Blick-und Aktionsfeld bewusst ein und versucht, die so durch den Blick nach außen dringender Bilder innen festzuhalten. Ihr Blickfeld ist während des Malens auf denUmraum begrenzt, nur eine Drehung um 360 Grad ist noch möglich."

Ingrid Wiesenmayer

Skizze 1990,Bleistift, Tinte und Aquarell auf Papier, DIN A4

 

Von mir aus

"Von mir aus", sagt sie. und ein doppelter Effekt geht von hier aus. Sehen und gesehen werden. Die Projektionsfläche, auf der das Bild erscheint, ist eben nicht nur das Arbeitsfeld der Malerin, sondern auch im Umkehrverfahren die Ansichtsebene seitens des Betrachters, Auge in Auge, eine Konfrontation im Sehfeld. Ein Panorama wird von innen heraus nach dem Augenschein realistisch entwickelt. Die starre Augenachse ist der Drehpunkt. Von mir aus gibt es keinen "Blickwinkel". Andererseits: Gesehen wird das totale Bild von allen Seiten in dem Maß, in dem man sich ihm nähert oder entfernt, sich nach links oder rechts wendet und es umrundet. Von hier aus gibt es unendlich viele Blickwinkel. In den Hauben- und Kegelbildern hat Pia Linz ihren methodischen Beitrag zur Physiologie der Wahrnehmung anschaulich mit den herkömmlichen Mitteln der Malerei postuliert. Es sind Kommunikationsbilder, die dem Betrachter von außen den Produktionsprozess von innen erklärbar machen können, eine gewisse Bereitschaft zur Reflektion vorausgesetzt. So schlicht und gegenständlich abbildend das Resultat nun einmal ist: mit einer illusionistischen Darstellung hat das Verfahren nichts zu tun. Im Gegenteil, das Produkt ist nach strengen Regeln konzeptionell hergestellt. Darüber können und sollen die Motive hinwegtäuschen, etwa eine Emser Einkaufspassage oder das Cafe im Kaufhaus Schneider in Frankfurt. Die Alltäglichkeit der Schauplätze zieht das Auge an, verlockt zur Nachdenklichkeit und vertieft das Vergnügen an der Entschlüsselung der Zusammenhänge von Innen und Außen. Hans-guck-in-die-Luft hat eine ernsthafte und stolperfreie Begleiterin gefunden. Für ihre Fortbewegung auf dem Feld der Malerei setzt sie mit Bedacht und Umsicht ihre Schritte.

Klaus Gallwitz

 
Pia Linz projiziert ihren Blick in die Landschaft auf eine an einem Fußballtor befestigte Plexiglasscheibe   Blickfeldprojektion/Tal, 1999, Acryl auf Acrylglas,
200 x 300 cm
"Alle Arbeiten von Pia Linz kreisen um das Sehen, um die Wahrnehmung der Welt - das kann ihre direkte Umgebung sein, ihr aktuelles Umfeld, sogar der enge Radius ihres Gesichts- oder "Blickfeldes", wie sie es nennt. Der Versuch, das Gesehene festzuhalten, in einer Totalität, die mehr will als die optische Zusammenfassung der Einzelphänomene, zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Werkserien.Schon in den frühen "Bahnhofsbildern" strebt Pia Linz das beinahe Unmögliche an: Die gesamte vorhandene Bildinformation der sich überlagernden Menschen, Gegenstände und der Raumsituation formal zu erfassen und sie gleichzeitig - durch die Spiegelung ihrer inneren Welt - zu interpretieren. Ihr Blick ist dabei hochgradig analytisch und ihre Herangehensweise ähnelt oft der naturwissenschaftlichen, denn sie geht dabei beinahe so systematisch vor wie in einer Versuchsanordnung."

Ingrid Wiesenmayer


 

  Lebenslauf:
   
1964 geboren in Kronberg i.T
1983-1989 Studium der Malerei an der Städelschule in Frankfurt bei Thomas Bayrle, Johann Georg Geyger, Felix Dröse und Christa Näher

 

  Stipendien:
   
1988 Studienstiftung des DeutschenVolkes
1989/90 Romstipendium der Studienstiftung des deutschenVolkes
1999 Arbeitsstipendium des Landes Rheinland-Pfalz im Künstlerhaus Schloss Balmoral, Bad Ems
2000 Arbeitsstipendium der hessischen Kultur GmbH


  Einzelausstelllungen
   
1985 Galerie B 83, Offenbach
1988 Galerie 24, Frankfurt/Main
1992 Galerie der Künstler, im Rahmen einer Ausstellungsreihe der Frankfurter Edition, Frankfurt/Main
1994 Katharinenstraße 12, Darmstadt
1996 Atelierausstellung, Frankfurt/Main
1998 Kunstpunkt, Darmstadt
2001 AusstellungsHalle Schulstraße 1A
2001 Goldhalle, Hessischer Rundfunk


  Ausstellungsbeteiligungen
   
1987 Malerei in Frankfurt/Main, im Kunstverein Frankfurt/Main
1988 39 'Salon de la Jeune Peinture, Grand Palais, Paris - Gruppenausstellungen mit 5+X, Galerie 24
seit 1991 regelmäßige Teilnahme an der Buchmesse Frankfurt, Frankfurter Edition - Kulturmeile im Gallus, Frankfurt/Main
1998 H, D, B, Frankfurt/Main, Kunstwerk des Monats
1999 Künstlerhaus Schloss Bal-moral,Bad Ems
2001 Art Frankfurt / Frankfurter Edition


  Lebenslauf 
von mir aus 
Blickfeldprojektionsstudie
mail: piaapollonia@aol.com
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